Als in den 50er und 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts die Motorisierung aller Bevölkerungsschichten immer wieder voranschritt, entstanden kleine und bescheidene Wellblechgaragen, um dem wertvollen fahrbaren Untersatz Schutz vor der Witterung bieten zu können. Baumaterial war teuer, und so nahm man die Materialien, die eben zur Verfügung standen. Eine Wellblechgarage war groß genug, um einen kleinen Wagen unterzustellen und ein wenig Werkzeug unterzubringen. In den Städten entstanden auf brachliegenden Grundstücken regelrechte Garagenkolonien mit Dutzenden eng aneinander gebauter Wellblechgaragen. Wer Platz auf seinem Gartengrundstück hatte, baute selber eine solche Wellblechgarage; die Ecke einer kleinen Parzelle reicht allemal, um den Wagen ins Trockene zu bringen.
Das Bild zeigt zwei Versionen der Wellblechgarage in unterschiedlicher Umsetzung: Einmal schön neu, ein mal schon etwas rostig und zugewachsen.
Heute sieht man diese einfachen Wellblechgaragen fast gar nicht mehr, Fertiggaragen und solide, gemauerte Konstruktionen beherbergen die Automobile im dritten Jahrtausend. Die eine oder andere alte Wellblechgarage dient heute als Abstellschuppen und Zwischenlager für allerhand Gerümpel.
Das Wellblechgarage-Modell hat feine, maßstäbliche Wellen und weist eine leicht unregelmäßige Beplankung auf; wie halt Reststücke am besten zu verwerten waren zu einer Zeit, als viel improvisiert werden musste. Der Bausatz enthält zwei leicht unterschiedliche Wellblechgaragen: Eine mit einem flachen Pultdach, eine mit einem leicht gewölbten Runddach. Beide Wellblechgaragen haben ein einfaches Holztor. Dazu gibt es einige Ausstattungsdetails wie Fahrräder, Werkzeug, und einen kleinen Karnickelstall.
Die Platine
Die 0,1 bis 0,2 Millimeter dicke Ätzplatine aus Neusilber hat scharfe Kanten. Man muss aufpassen, dass man sich nicht an den spitzen Enden und eventuell scharfen Kanten verletzt oder mit Kleidungsstücken hängen bleibt. Die Modelle sind nicht für Kinder geeignet.
- Eine Platine 10 x 7 cm, Neusilber 0,1 bis 0,2 Millimeter dick.
- Eine Garage mit Pultdach, eine mit Runddach, beide mit großen Holztoren
- Zubehör: Zweistöckiger Kaninchenstall, Leitern, Fahrräder, Werkzeug
Zusammenbau
Die Seitenwände der Wellblechgarage und das Dach werden aus dem Rahmen geschnitten und entgratet. Dann wird aus den Wänden ein gleichmäßiges Viereck gebogen. In den vorderen Teil der Wellblechgarage wird das Tor eingeklebt oder gelötet. Dazu werden die Türangeln an den Toren um 90 Grad gebogen. Sie dienen der Befestigung. Am Schluss noch das Dach drauf - das Runddach kann leicht an einem runden Gegenstand vorgebogen werden.
Tipps
Es gibt zwei unterschiedliche Vorgehensweisen: Wenn man Wände und Dach der Wellblechgaragen und auch Fenster und Türen vor dem Zusammenbau lackiert, kann man diese leichter positionieren und verkleben und erst dann die Wände zurechtknicken und das Dach aufsetzen. Löten der Wellblechgarage geht nach dem Lackieren nicht mehr. Wenn man erst die Wände und das Dach zusammenbaut, ist das Einkleben der Fenster etwas fummeliger, aber mit einer guten Pinzette kein Problem. In jedem Fall aber macht es Sinn, Fenster und Tür der Wellblechgarage vor dem Einbau zu lackieren. Das ?Fensterglas? kommt zum Schluss und kann großzügig bemessen sein, denn das kommt innen rein und man sieht ja nur den Fensterausschnitt. Am Schluss kann man die Wellblechgarage noch etwas altern und verschmutzen. Das Ergebnis weist doch gewisse Unterschiede zu handelsüblichen Plastikmodellen auf.
Zubehörteile: Kaninchenstall, Fahrrad, Werkzeug, Leitern
Die kleinen Details werden einfach vom Ätzrahmen entfernt und nach Belieben lackiert. Der Lenker des Fahrrads muss um 90 Grad gebogen werden, die Pedale ebenfalls. Die Kaninchenställe werden zu einem Viereck gebogen und aufeinander gestellt. Der Stall besteht aus dem Sockel, dem "Zwischenstock" und dem oberen Stall mit schrägem Dach. Die Knickkanten sind aussen.
Man braucht:
- Gute Schere oder Seitenschneider zum Heraustrennen der Ätzlinge
- Lötkolben mit Lötzinn und Flussmittel oder Sekundenkleber
- Feine Haarpinsel Größe 0 bis 2 zum Anmalen, oder Airbrush
- Lackfarbe nach Geschmack, Grau, Metallgrau, Silber, evtl. Rostfarbe
- Klebstoff zum Befestigen der Modelle auf der Anlage oder dem Diorama.
- Pinzette für die feine Positionierung
- Transparente Kunststofffolie aus dem Haushalt für die Fenster
- Schwierigkeitsgrad: Einfach.
- Schwierigkeitsgrad Kaninchenställe: Fortgeschritten, da klein und etwas fummelig