Immer dann, wenn an einem Bahnsteig Umbaumaßnahmen anstehen, wird für eine Übergangzeit ein Behelfsbahnsteig gebaut. Meist besteht dieser Bahnsteig aus groben Holzbohlen und roh zusammen gezimmerten Treppen und Geländern. Oft sind diese Behelfsbahnsteige nicht so hoch wie normale Bahnsteige; deshalb muss der Reisende die Treppen zu den Wagen wenig komfortabel mit einem großen Schritt erklimmen.
Nach dem Krieg fand man an den häufig zerstörten Bahnhöfen solche hölzernen Bohlenstiege als Bahnsteigersatz oder als Flickwerk für zerstörte Teile des Bahnsteiges. Heutzutage finden sich improvisierte Haltepunkte bei Veranstaltungen und als Provisorien bei Umbauten gleichermaßen.
Das Modell hat roh zusammengefügte Holzbohlen als Bahnsteigfläche ? man kann zwischen den Ritzen der Bretter durchsehen. Eine hölzerne Bahnsteigkante und ein einfaches Geländer vervollständigen das Ensemble. Der Zugang zum Bahnsteig erfolgt über 3 Treppen; eine breitere dient als Hauptzugang, zwei schmalere ermöglichen den Zugang an der Stelle, an der der Bohlenstieg schmäler wird, und am Bahnsteigende.
Bohlenstiege finden sich auch an Abstellgleisen für Reisezugwagen und Lokomotiven, um dem Personal leichteren Zutritt zu gewähren und die Wartung der Fahrzeuge zu vereinfachen oder um das Auffüllen der Bordvorräte von Reisezugwagen, Schlaf- und Speisewagen zu erleichtern.
Einsatz als Behelfsbahnsteig
Die Platine im Lieferzustand:
- Eine Platine 10 x 7 cm, Neusilber 0,1 bis 0,2 Millimeter dick
- Zwei breite Holzstege mit Geländer und Treppenaufgang (7cm und 8,5cm lang)
- 1 schmaler Steg mit Geländer und Treppenaufgang (7cm lang)
Zusammenbau und Lackierung
Die Bahnsteige werden zweimal um 90 Grad geknickt: die Bahnsteigkante wird nach unten an der Knickkante geknickt, das Geländer nach oben, so dass ein flaches ?Z? mit einem Winkel von 90 Grad entsteht. Die Knickkanten sind innen. Sie sind besonders breit, um das Knicken auch mit einer einfachen Flachzange zu ermöglichen. Besonderes Werkzeug ist nicht nötig ? ein ca. 10 Zentimeter langer Stahl- oder Aluwinkel ist hilfreich, aber nicht unbedingt notwendig.
Nach dem Knicken des Bahnsteiges werden die langen Verbindungsbalken unten unter die Bohlen gelötet oder geklebt. Sie werden dann bündig abgeschnitten.
Die Seitenteile der Treppenstufen werden um 90 Grad nach unten geknickt. Dann werden die feinen Treppenstufen mit einer Pinzette um 45 Grad nach oben gebogen. Die Stufen können von unten mit einem kleinen Klecks Lötzinn fixiert werden, das ist aber nicht unbedingt notwendig. Anschließend werden die Treppengeländer seitlich angeklebt oder gelötet.
Die Treppen werden an den Bahnsteigenden seitlich platziert. Wer mag, der kann den Bahnsteig natürlich den eigenen Wünschen und Gegebenheiten anpassen, das Neusilber kann mit einer kräftigen Schere oder einem Seitenschneider in Form gebraucht werden.
Die Lackierung kann mit Pinsel oder Airbrush erfolgen. Um die Holzmaserung nachzubilden, grundiert man erst mit einem Braunton die Bohlen und geht anschließend mit einem anderen Braunton am fast trockenen Borstenpinsel in Richtung der Holzmaserung noch mal über die Oberfläche. Ein frisch gebauter Bohlenstieg ist hellbraun. Wenn die Konstruktion längere Zeit eingesetzt werden soll, dann wird das Holz mit dunklem Holzschutzmittel gestrichen - und damit das Modell entsprechend dunkelbraun lackiert. Wie wäre es mit einem halb fertig gestrichenen Bahnsteig und dekorativ herumstehenden Maleruntensilien?
Man braucht:
- Gute Schere oder Seitenschneider zum Heraustrennen der Ätzlinge
- Feine Feile zum Glätten der Grate
- Lötkolben mit Lötzinn und Flussmittel und/oder Sekundenkleber
- Feine Haarpinsel Größe 0 bis 2 zum Anmalen, oder Airbrush
- Lackfarbe je nach Geschmack, dunkelbraun, hellbraun, Signalfarben für die Treppen und Geländer
- Schwierigkeitsgrad: Einfach