Solche Holzschuppen kann man überall entdecken. Als Feldscheune bieten sie Ackergeräten, Vorräten, Stroh und Heu einen Wetterschutz, im Schatten von Bauernhöfen beherbergen sie allerhand Gerümpel und den einen oder anderen Hänger, am Stadtrand und in Kleinstädten findet sich auf manchem Grundstück der alte Schuppen, ein Abenteuerspielplatz für die Kinder, ein willkommenes Zwischenlager bis zum nächsten Sperrmüll, ein dankbares Versteck für Dinge, die man irgendwann mal wieder brauchen würde. Im Sommer tanzt der Staub auf den Sonnenstrahlen, die durch die breiten Ritzen fallen, im Winter pustet der Wind feine Schneewehen über den Boden und trotz Dach sieht man kleine Mäusespuren auf dem feinen Schneepuder, der wie ein dünnes Staubtuch über dem festgetretenen Lehmboden liegt.
Fertig zusammengebauter, aber noch nicht gealterter und fest montierter Bausatz.
Nochmal von der anderen Seite.
Die Platine im Lieferzustand:
- Zwei Platinen 10 x 8 cm (a und b), Neusilber 0,1 bis 0,2 Millimeter dick.
- Zubehör: Gerümpel, Fahrräder, zerbrochene Fensterrahmen, Türen, Werkzeug
Zusammenbau
Die Wahrheit ist: man kann dieses Modell gar nicht versauen. Denn egal wie schief und krumm es auch immer geraten sollte, es sieht immer gut aus. Eine abgerutschte Dachlatte sieht absolut authentisch aus, eine schiefe Wand passt zu einem verfallenen Schuppen. Der Fairness halber ordnen wir das Modell bei der Einstufung ?Fortgeschrittene? ein, aber auch ein Einsteiger, der sich an sein Erstlingswerk in Sachen Metallbausätze heranwagt, muss man keine Angst vor diesem Bausatz haben.
Man kann das Modell mit Sekundenkleber zusammenkleben oder löten. Die Farbgebung erfolgt erst ganz am Schluss.
1. Das Dach
geht los mit dem Dach. Die Holzziegelleisten werden mit einer Schere oder einem Seitenschneider aus dem Ätzrahmen entfernt. Als Positions- und Montagehilfe dienen die beiden dünnen Streifen mit rechteckigen Erhebungen, die über und unter den Teilen für den Karren zu finden sind. Sehen ein bisschen aus wie Hühnerleitern.
Die Holzziegelleisten weisen auf der Unterseite eine kleine Aussparung auf. Die passt genau auf die entsprechende Erhebung auf der Positionsleiste. Man beginnt mit der jeweils untersten Reihe Schindeln und klebt oder lötet die Teile zu einem Rechteck zusammen. Dann folgen die Reihen der Schindeln von beiden Seiten von unten nach oben. Der Dachfirst ist extra und kommt ganz am Schluss, erst nach dem Zusammenbau von Dach und Wänden.
2. Seitenwände
Wenn alle Schindelleisten befestigt sind, kommen die Wände an die Reihe. Zuerst werden die Fenster in die Öffnungen geklebt (oder gelötet). Das Fensterglas kommt später, erst mach der Bemalung.
Je eine Seitenwand und eine Giebelseite hängen zusammen. Sie müssen nur nach dem Heraustrennen aus dem Ätzrahmen um 90 Grad geknickt werden. Dabei muss man darauf achten, dass die Außenbretter auch wirklich außen liegen. Zur Orientierung: Die Innenseite ist vollkommen flach, außen sieht man die abgesetzten Bretter. Bitte nur einmal knicken, bei mehrfachem Biegen bricht das an dieser Stelle dünne Metall. Das Rechteck der Wände wird auf einer ebenen Fläche zusammengeklebt. Jetzt fühlt sich das Ganze schon etwas stabiler an.
Danach wird das Dach montiert. Erst wird an der vorgesehenen Knickleiste das Dach passend zur Dachneigung geknickt, dann wird es festgeklebt (oder gelötet). Der Dachfirst wird entlang der Knicklinie passend zum Dachwinkel gebogen. Eine Flachzange oder eine stabile Kante erleichtern das Abkanten. Wenn der Winkel passt, wir dieses letzte Teil befestigt. Das anfangs fragil wirkende Modell hat jetzt eine erstaunliche Stabilität.
3. Farbgebung
Da man ja hineingucken kann, sollten Sie den Schuppen auch innen anmalen. Geht ganz einfach: Sobald er komplett zusammengebaut ist, kann man das Innere mit einem etwas größeren Pinsel komplett streichen. Man muss nur darauf achten, dass außen keine Farbkanten entstehen. Deswegen empfiehlt es sich, anschließend die Außenseite ebenfalls zu streichen oder zumindest zu grundieren.
Mattes Braun kommt am besten. Um die silbrig glänzende Oberfläche verwitterten Holzes nachzubilden, geht man mit einem Borstenpinsel mit fast trockener silberner Farbe in Maserrichtung des Holzes noch mal drüber.
Die Innenseite bietet sich prima an, um ein wenig mit Farbe zu experimentieren. Man sollte ruhig mehrere Brauntöne probieren, um den Effekt von altem Holz zu erreichen. Am Schluss dan mit einem trockenen Pinsel und wenig Farbe die Maserung aufstreichen, immer von oben nach unten. Ist innen genug Platz für Farbversuche. :-)
4. Finish
Der Schuppen kann wie im Eingangstext schon geschrieben an vielen Stellen stehen; man kann ein Fahrzeug unterstellen oder die Umgebung mit allerhand Gerümpel drapieren. Damit die feinen Zwischenräume der Latten (etwas, was man mit Plastikbausätzen nicht erreichen kann) zur Geltung kommen, ist eine etwas frei stehende Position ganz gut geeiget. Besonders schick wirkt das Modell, wenn Licht durch die Ritzen in den Latten dringt.
5. Zusammenbau des Leiterwagens
- Alle Teile des Leiterwagens aus der Platine lösen (am Besten mit einer kräftigen Nagelschere. Dazu gehören alle Teile in dem turmförmigen Rahmen in der Mitte der Platine.
- Die Deichseln aus dem Wagenrahmen lösen und übereinander legen. Ein Deichselteil hat eine Öse als Anhängerkupplung. Den zweiten Teil der Deichsel soweit kürzen, das die Öse beim Übereinanderlegen der Teile offen bleibt. Beide Teile Verlöten oder Kleben.
- Neben den Deichselteilen befindet sich die hintere Achse mit den Achszapfen für die Hinterräder. Nach dem Auslösen aus der Platine das Lagerblech in der Mitte falten, dann jede Hälfte noch einmal in der Mitte falten, wie eine Ziehharmonika. Die Faltkanten sind angeätzt und sollten immer innen im Knick liegen. Das so im Zickzack gefaltete Päckchen verkleben oder verlöten. Die kleinen Blechnasen an den Seiten nicht entfernen, sie dienen später zur Aufnahme der Räder.
- Den Wagenkorpus mit Bodenblech, Seitengittern und Stirnflächen als Ganzes aus der Platine lösen. Alle Seitenteile an der Bodenblechkante nach oben biegen, so daß die Bretterstruktur des Bodenblechs nach oben zeigt. Die aufgebogenen Seitenteile an den sich treffenden Kanten verlöten oder kleben.
- Die Räder aus der Platine lösen. Von den 5 Rädern brauchen Sie für den Wagen nur vier. Das fünfte ist ein Bonusteil. Jeweils ein Rad auf die Nasen der hinteren Lagerachse kleben oder löten. Dabei darauf achten, das das Speichenrad möglichst weit nach aussen hin befestigt wird. Die beiden anderen Speichenräder an den Nasen an der Deichsel befestigen.
- Hinteres Lager unter dem Wagenkorpus anlöten oder kleben (hinten befindet sich die offene Wagenwand).
- Die Deichsel vorn unter den Wagenkorpus kleben oder löten. Dabei die Deichsel so befestigen, daß der Wagen gerade steht. Das Deichseldreieck vorher in die gewünschte Lage biegen. Entweder so, das die Öse am Boden liegt, oder so, das die Öse in eine Fahrzeugkupplung gehängt werden kann. Die Knickstelle dazu befindet sich zwischen der Radachse und der unteren Deichsel-Dreieckslinie.
- Am Schluss mit der gleichen Technik wie den Schuppen lackieren-
Tipp: Falls die Räder mehr Freiraum zwischen Speichenrad und Wagenrahmen haben sollen, kleine Blechstreifen aus dem Platinenrahmen schneiden und als
Abstandsbleche zwischen das Bodenblech des Wagens und den Radlagern kleben oder löten.
Viel Erfolg beim Zusammmenbau!
Man braucht:
- Gute Schere oder Seitenschneider zum Heraustrennen der Ätzlinge
- Lötkolben mit Lötzinn und Flussmittel oder Sekundenkleber
- Feine Haarpinsel Größe 0 bis 2 zum Anmalen, oder Airbrush
- Kante zum Biegen des Dachfirstes
- Matte Lackfarbe nach Geschmack, Hell- oder dunkelbraun, Grau, oder auch andere Farbe
- Klebstoff zum Befestigen der Modelle auf der Anlage oder dem Diorama.
- Pinzette für die feine Positionierung
- Transparente Kunststofffolie aus dem Haushalt für die Fenster
- Schwierigkeitsgrad: Fortgeschritten