An allen Industriebauten und vielen Bürogebäuden und auch an manchem Wohnhaus kann man sie sehen: Feuerleitern, die vom Dach bis zum Boden reichen und heutzutage mit einem Rückenkorb als Fallschutz versehen sind. Hin und wieder sieht man Ausführungen mit einem Einstiegskorb. Die Leitern dienen auch Handwerkern zum Warten von Regefallrohren.
Manche Feuerleitern enden 3 Meter über dem Boden, um potentiellen Einbrechern keinen allzu leichten Zugang zu ermöglichen. Bei einigen Ausführungen muss der Flüchtende dann springen, bei anderen gibt es eine ausziehbare Leiter, die die restlichen Meter überbrückt. Entsprechende Leitern liegen dem Bausatz bei.
Bei Gebäuden mit weitem Dachüberstand gibt es eine zusätzliche Plattform direkt unter dem Dach. Man steigt erst zwei oder drei Meter am Dachüberstand weit ausserhalb der Mauer hinab und gelangt dann auf die Plattform, die zu der eigentlichen, langen Leiter führt, die nah an der Mauer befestigt ist.
Wer ganz genau wissen will, wie an die Steigleitern befestigt und welche Vorschriften dabei zu beachten sind, der kann dies in den Unfallverhütungsvorschriften der Bundesgenossenschaften nachlesen. Es gilt BGV D 36: Leitern und Tritte, § 15, Besondere Bestimmungen für Steigleitern. Selbstredend sind unsere Steigleitern entsprechend diesen Vorschriften mit Rückenschutz, Ruhebühne (so die offizielle Bezeichnung) und Austrittstelle ausgestattet.
Es gibt viele unterschiedliche Bauformen und Ausführungen. Auch die Farbgebung der Vorbildleitern ist sehr individuell. Sie haben also auch alle Freiheiten bei der Umsetzung ins Modell
Der Zusammenbau geschieht nur durch Biegen der Teile, ein zusätzliches Verkleben oder Verlöten der Teile ist wegen der stabilen Neusilberteile nicht notwendig.
Auf der Platine finden sich:
- Eine lange Feuerleiter mit separatem Dachkorb (Ruhebühne) und Einstiegsleiter für sehr hohe Gebäude.
- Zwei Feuerleitern mit Rückenkorb für 3-5 stöckige Gebäude
- Eine lange Leiter zur Wandmontage ohne Rückenkorb, an alten Gebäuden.
- Eine lange Leiter als Dachleiter oder zur freien Verwendung.
Zusammenbau:
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Teile mit einem Seitenschneider oder einer scharfen Schere aus dem Ätzrahmen ausschneiden. Die Befestigungsstreben, die mit einem kleinen Dreieck versehen sind, werden direkt an der Leiter abgeknipst.
Die Ruhebühne (für eine der drei Leitern mit Rückenkorb) wird so gefaltet, dass die Stützen nach unten, weg von der Riffelblechstruktur zeigen, das Geländer aber nach oben. Es wird entsprechend dem Boden um 90 Grad geknickt.
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Zuerst wird der Sicherheitskorb, das ist in der Platine das Teil mit den großen Rechtecken, rechtwinklig zur Leiter gebogen. Das geht in zwei Stufen: Erst das Gitter nur um 45 Grad von der Leiter biegen. Eine Flachzange ist unerläßlich, sonst wird alles krumm. Hierbei Stück für Stück mit der Zange an den Knickstellen festhalten.
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Erst im zweiten Schritt wir das Gitter um 90 Grad gebogen. Aufpassen, dass die kleinen Wandhalterungen nicht mit gebogen werden, die sind teilweise recht nah an den Halterungen für den Korb und müssen später in die andere Richtung gebogen werden. Auch hier geht es mit die Flachzange ganz einfach.
Sie sollten eine gute Flachzange benutzen, um einen sauberen 90 Grad Knick hinzubekommen, aus Stabilitätsgründen ist keine Anätzung vorhanden.
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Dann wird der Korb rund gebogen. Das geht an einfachsten, indem man den Korb Stück für Stück über einem runden Gegenstand biegt. Ein 6er Bohrer oder ein dünner Stift sind bestens geeignet.
Nicht auf einmal biegen, sondern das doch recht lange Teil Stück für Stück "verrunden": es ist leichter als es sich liest.
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Immer nur ein bisschen biegen und dabei immer kleinere Bohrer verwenden. Es ist übrigens wurscht, welche Bohrersorte verwendet wird. ;-)
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Der kleinste Bohrer sollte dann nur noch so gross sein, dass er ganz und gar in dem Fallkorb verschwindet. Dann kann man die Korbhalterungen ein wenig nach innen biegen |
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Eigentlich müssen die umgebogenen Halterungen gar nicht mehr an der Leiter fixiert werden. Das Material ist stabil genug. |
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Am Schluss müssen nur noch die kurzen Wandhalter umgebogen werden, mit der die Leiter an der Mauer befestigt wird. Auch die Einstiegsgriffe oben werden am Schluss zurechtgebogen. |
Dann kann das Ganze mit grauer oder schwarzer Farbe lackiert werden. Airbrush ist sicher der einfachste Weg, aber auch mit dem Pinsel und verdünnter Farbe funktioniert es. Man kann die Neusilberleitern auch brünieren, das gibt einen prima Metalleffekt.
Wer mag, der kann auch vor dem Biegen lackieren, muss die Farbe aber gut trocknen lassen und eventuell durch das Biegen abplatzende Farbe später ausbessern. Da die Feuerleitern öfter mal leicht rostig sind (zumindest ergaben das die Vorbildrecherchen) darf eine Feuerleiter an einem Industriegebäude durchaus mal etwas unperfekt lackiert sein.
Man braucht:
- Gute Schere oder Seitenschneider zum Heraustrennen der Ätzlinge
- Flachzange zum präzisen Biegen der Teile
- Feine Feile zum Glätten der Grate
- evtl. Lötkolben mit Lötzinn und Flussmittel und/oder Sekundenkleber (nicht zwingend)
- Bohrerset, runden Stift oder Stab zum Biegen der Sicherheitskörbe
- Feine Haarpinsel Größe 0 bis 2 zum Anmalen, oder Airbrush, oder Brüniermittel
- Lackfarbe je nach Einsatzzweck und Geschmack
- Klebstoff zum Befestigen der Modelle auf der Anlage oder dem Diorama, je nachdem, wo die Teile fixiert werden sollen
- Pinzette
- Schwierigkeitsgrad: Einfach bis fortgeschritten